Am 28. März 1946 – also vor 75 Jahren – endete die 125-jährige Geschichte des Bauerndorfs Königsgnade in der pommerschen Grenzmark. Am frühen Nachmittag wurden die deutschsprachigen Einwohner des Dorfes aus ihren Häusern getrieben und zum Verlassen ihrer Heimat gezwungen. Milizsoldaten trieben die Königsgnader zum Bahnhof in Tütz, dort wurden sie in Viehwaggons verladen, nach Stettin transportiert und per Schiff in die britische Besatzungszone verbracht. Die Bewohner der Nachbardörfer erlitten das gleiche Schicksal. Mehr als 12 000 Menschen wurden allein im Frühjahr und Sommer 1946 aus dem Kreis Deutsch Krone ausgewiesen, der als Ergebnis des Zweiten Weltkriegs an Polen gefallen war.
Die Nummer 8 des »Archivs« erzählt die Geschichten der Vertriebenen und erläutert die Hintergründe der größten ethnischen Säuberung, die es in Europa jemals gab. Er erklärt auch, warum die prächtigen Urwälder hinter der deutsch-polnischen Grenzen als Denkmal der Vertreibungen gesehen werden können.